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Wanderabenteuer: Hohe Tatra, Slowakei

Alena Schmidt

Wanderrouten, Fotospots, Ausrüstung & Kosten

Hallo, mein Name ist Alena und ich möchte euch etwas über meine letzte Reise mit Louisa erzählen.

Ich fange hier mal ganz unkonventionell mit dem Fazit an: Unser Wanderabenteuer war einfach der hammer. Allen Menschen, die einfach mal den Kopf frei kriegen und abseits der ausgetretenen Touristenpfade wandern wollen, kann ich den Nationalpark Hohe Tatra in der Slowakei nur empfehlen. Denn wenn man über wackelige Brücken läuft oder steile Metallleitern hochkraxelt, um danach an in den Stein gehauenen Ketten geführt wieder herunter zu kommen, dann ist man gar nicht in der Lage, an all die bescheuerten Alltagssorgen zu denken.

Nun aber zu den konkreten Strecken/Wanderrouten:

Louisa und ich hatten beide im September nicht mehr als eine Woche Zeit, deshalb mussten wir an konkreten Tagen die schnellsten Strecken wählen. In unserem Fall sind wir freitags von Dortmund nach Krakau geflogen und haben dort eine Nacht im "Submarine Hostel" geschlafen. Empfehlung: Der Free Pub in der Innenstadt.

Samstag sind wir mit dem Mietwagen von Krakau zur Accommodation Adana, SNP, 248 248/146, 059 18 Spišské Bystré. Ohne Pause oder Stau dauert die Strecke 3,5 Stunden. Die Unterkunft war günstig und man hatte alles, was man so zum Leben braucht. Von dort kamen wir innerhalb von 20 bis 30 Minuten zu all den Wanderrouten, die wir vorher rausgesucht hatten. Abends waren wir im Kaufland in Poprad einkaufen und bekamen für 70 Euro mehr als genug für eine ganze Woche.

Sonntag: die super schwierige Schluchtentour. Im Internet beschrieben als "mittel schwierig" - das ist sie bestimmt auch für richtige Wander- (und Kletter-)Profis. Für uns war es ein krasser Einstieg mit all den Metallstufen, steilen Leitern und allem, was einen dort erwartet. Definitiv nichts für Menschen mit extremer Höhenangst oder absolute Anfänger.

www.outdooractive.com/de/route/wanderung/slowakei/slovensky-raj-prielom-hornadu-klastorska-roklina-klastorisko-/106511765/  // Slovenský Raj: Prielom Hornádu, Klaštorská roklina, Klaštorisko, Tomášovský výhľad

Montag: Montag sind wir eine entspannte Runde um den Bergsee, sogar mit teilweise geteerten Wegen, gewandert. Dort muss man nicht klettern oder ähnliches. Himmlisch einfach im Vergleich zu unserem harten ersten Tag.

www.komoot.de/tour/87712113?ref=atd  // Popradske Pleso – Chata Runde von Štrbské Pleso

Dienstag dachten wir uns dann, lass uns doch einfach mal ins Blaue/Grüne lostiefeln. Wir haben keine Ahnung, wo wir letztendlich waren und haben drei verschiedene Wanderwege ausprobiert.
Der erste Weg führte uns zu einer Höhle, bei der es nicht weiterging und wir von weitem einen Wolf gehört haben. 2. Weg: mini Einfahrt für Autos, aber ausgeschilderter Wanderweg und sonst war dort kein Mensch. Nach ein paar Minuten haben wir wieder umgedreht, weil wir ein paar Meter neben dem Weg einen Bären gehört haben. 3. Weg: war ein größerer Startpunkt mit anderen Menschen und Parkplatz, wir sind aber nicht mehr sehr weit gelaufen, weil es schon spät war, deshalb gings nur bis zu einem Wasserfall.

Mittwoch: Am Mittwoch sind wir mit der Seilbahn von Stary Smokovec nach Hrebienok und von da aus fast 5 Stunden hoch und wieder runter. Leider haben wir es nicht ganz bis zur Spitze geschafft, weil wir sonst die letzte Bahn nicht mehr bekommen hätten, aber wir haben bis dahin wo wir gekommen sind, erst den roten Weg und  dann den blauen Weg genommen. Auch hier haben wir beim Abstieg in der Dämmerung wieder Wölfe und Bären hören können - sehr gruselig...

Kosten:
Insgesamt haben wir circa 350 Euro pro Person bezahlt für: Unterkünfte, Mietwagen, Flüge. Der Großeinkauf hat 70 Euro gekostet und für den Sprit haben wir einmal 60 Euro bezahlt.

Die Foto-Ausrüstung:
Fujifilm X-H1
Fujinon XF 10-24mmF4 R OIS (am meisten genutzt!)
Fujinon XF 18-55mm F2.8-4 R LM OIS
Fujinon XF 55-200mm F3.5-4.8 R LM OIS
2 SD Karten
3 Akkus von Fuji und Patona

Food Empfehlung:
Käsebrot & Müsliriegel
2L Trinkblase

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Erwartungshaltung & Massentourismus

Wenn man gerne reist - und besonders, wenn man nicht oft die Gelegenheit dazu hat - baut man doch immer eine große Erwartungshaltung auf. "Die Landschaft wird bestimmt atemberaubend schön sein - in der Stadt gibt es sicher so viel zu erleben - das Meer dort soll total blau und klar sein". Und genau deswegen bin ich dazu übergegangen, mich manchmal gar nicht so viel zu informieren. Klar weiß ich, was ich für die Reise brauche, so wie bei der Wanderung. Aber wie genau es dort aussieht? Da lasse ich mich gerne überraschen - denn dann ist es wirklich atemberaubend schön und es gibt keine Erwartungshaltung, die enttäuscht werden kann. Ich persönlich werde gerne überrascht und möchte nicht drei Monate vorher schon wissen, was ich im Urlaub/beim Ausflug jeden Tag genau mache.

Vor der Slowakei-Reise haben wir natürlich die Flüge und den Mietwagen gebucht und auch schon grobe Wanderrouten recherchiert - aber wie es dort letztendlich aussah, das wussten wir noch nicht wirklich.

Eine andere Sache: So viele super coole "(Foto) Hotspots" sind so krass überlaufen. Das macht doch keinen Spaß! Leute, sucht euch mal Orte, an denen noch nicht jeder war... Es ist doch mega langweilig, wenn jeder Mensch das gleiche Foto macht und das gleiche zu erzählen hat. Aus diesem (und natürlich auch aus anderen persönlichen Gründen) war ich in den letzten Jahren in Budapest (Auslandssemester), Rumänien (Road trip, Astrofotos) und dann in der Slowakei mit Louisa wandern. Durch den Massentourismus werden wunderschöne Orte kommerzialisiert, vermüllen und verlieren ihre Besonderheit.

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